
Arbeit mit dem inneren Team
In jedem Menschen wirken unterschiedliche innere Anteile – mit eigenen Bedürfnissen, Stimmen und Blickwinkeln. In herausfordernden Situationen meldet sich oft eine innere Vielfalt: der Antreiber, der Kritiker, ein verletzliches Kind oder ein vorsichtiger Beschützer. Manchmal ziehen diese Anteile in verschiedene Richtungen – Ambivalenzen entstehen, Entscheidungen bleiben liegen und Situationen fühlen sich festgefahren an. Dann hilft es, diese inneren Stimmen sichtbar zu machen, ernst zu nehmen und in einen hilfreichen inneren Dialog zu bringen, damit aus Gegenspielern ein tragfähiges Miteinander werden kann.
Typische Anliegen in der Anteile-Arbeit sind Entscheidungsschwierigkeiten, wiederkehrende Beziehungsmuster oder die Frage: „Was ist nur mit mir los – warum ziehe ich bestimmte Situationen an?“ Auch bei inneren Konflikten rund um Lebensentscheidungen – Jobwechsel, neue Stelle, Trennung oder Neuanfang – schafft diese Methode Klarheit über Bedürfnisse, Grenzen und Werte und erweitert die Optionen für stimmige nächste Schritte.
Wenn Beziehungen als problematisch oder „toxisch“ erlebt werden, richtet diese Arbeit den Fokus zunächst auf die eigene innere Beziehung: Welche Anteile fühlen sich abhängig, wütend, erschöpft oder unsicher – und was brauchen sie? So entstehen realistische Handlungsspielräume, statt nur Etiketten zu vergeben. Durch strukturierte Moderation zwischen den Anteilen können Schutzmuster gelockert, Selbstwirksamkeit gestärkt und Entscheidungen vorbereitet werden – achtsam, verbindlich und in passendem Tempo.
Der Prozess ist klar aufgebaut: Innere Anteile identifizieren und würdigen, gemeinsame Anliegen herausarbeiten, neue Lösungen verhandeln und in den Alltag übertragen. So wird die innere Vielfalt zu einer verlässlichen Ressource – und es wird leichter, stimmige Entscheidungen zu treffen und Beziehungen (zu sich selbst und anderen) konstruktiv zu gestalten.



